Der Herbstausflug der Adventgemeinde Tulln führte diesmal zum "Top Life - Wegweiser-Verlag" sowie dem ADRA-Flohmarkt nach Spillern und anschließend auf die Adlerwarte der Burg Kreuzenstein.
Während die Sonne die morgendlichen Herbstnebel der Donau mit ihren noch recht starken Strahlen vertrieb, trafen sich die Teilnehmer zu einer kurzen Morgenandacht mit Pastor Christian Grassl in der Adventkirche Tulln. Passend zum Programm ging es dabei um den Text in 2. Mose 19,4, in dem Gott dem Volk Israel kurz nach dem Auszug aus Ägypten in Erinnerung ruft, wie er sich um sie bemüht und für sie gesorgt hat: "Ihr habt gesehen, ... wich ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht."
Die spannende Frage war, ob es wirklich stimmt, dass Adlereltern ihre Jungen auf ihren Flügeln tragen. Der deutsche Tierschriftsteller Vitus B. Dröscher schreibt in einem seiner Bücher von der ursprünglichen Skepsis vieler Ornithologen diesem Bibelwort gegenüber, weil ein derartiges Verhalten bei Adlern bis vor einigen Jahrzehnten noch nicht beobachtet wurde.
Dann aber, so erzählt Dröscher, ließ die Nachricht eines deutschen Hobby-Vogelkundlers aufhorchen, der von dem abenteuerlichen und erfolgreichen Rettungsversuch einer Flakenmutter für ihr in Flugnöte geratenes Junges berichtete. Er beobachtete, wie diese Mutter mit weit ausgebreiteten Flügeln unter ihr abstürzendes Kind flog, es auf ihrem Rücken landen ließ und dann wie auf einem Flugzeugträger sicher auf einen Ast im nächstgelegenen Baum transportierte. Dröscher schreibt, dass diese Nachricht intensivere Beobachtungen bei Adlern zur Folge hatte und kurz darauf zwei Meldungen - eine aus Kalifornien, eine aus der Steiermark - dieses faszinierende Naturschauspiel auch bei Adlern bestätigten. "Jetzt wissen wir also mit Sicherheit: Ein Greifvogel trägt seine Kinder "wie auf Adlerflügeln" - jedoch nicht immer, sondern nur in Ausnahmefällen, wenn es gilt, schwächlichen Jungen doch noch ein Lebensrecht auf dieser Erde zu sichern. Das schöne Bild "wie auf Adlerflügeln" ist also kein leerer Wahn!"
Mit diesem schönen Bild für die Fürsorge Gottes ging es dann los in Richtung Spillern bei Stockerau. Am Gelände des Top Life - Wegweiser-Verlags gab es anläßlich des Tags der offenen Tür zunächst die Möglichkeit, die Sonderangebote des adventistischen Buchverlages ausführlich in Anspruch zu nehmen und neben dem reichhaltigen Buchsortiment auch so manchen Bekannten zu treffen. Auch der Flohmarkt der angrenzenden Hilfsorganisation ADRA (Adventist Development and Relief Agency) bot ein umfangreiches und für manchen sehr spannendes Angebot, so dass die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt sehr schnell verging.
Mit so manchem Schnäppchen im Gepäck ging es dann weiter zur etwa zehn Minuten entfernten Burg Kreuzenstein. Dort erwartete die Teilnehmer eine faszinierende Begegnung mit Greifvögeln aller Art. Nicht nur die Flugvorführungen und detaillierten Erklärungen zum Leben dieser verschiedenen gefiederten Flugspezialisten war beeindrucken. Es gab auch die Möglichkeit zur Beobachtung und Begegnung mit den Vögeln in ihren sehr ansprechend gestalteten Volieren bzw. Gehegen. Der strahlend blaue Himmel von dem die Sonne angenehm wärmend schien und der herrliche Ausblick ins Donautal Richtung Wien waren zusätzlich wunderbare Rahmenbedingungen für die Begegnung mit den gefiederten Geschöpfen Gottes. Wer endlich einmal eine echten Uhu streicheln wollte, hatte dazu nach Ende der Flugschau am Ausgang Gelegenheit.